Donnerstag, 22. Mai 2008

Ceram Götter, Gräber und Gelehrte

Ich wußte lange nicht, dass es den autor ceram gar nicht gibt. Ceram rückwärts gelesen gibt Marek. Marek heißt der Autor eines sehr erfolgreichen Buches. Er hat st eine Sachbiografie geschreiben, die etwa in den 30 er jahren aufkam. Als Erfinder der Sachbiografie gilt ein Autor Namens jacob, der einen Roman über den Kaffee und einen über das Brot schrieb. Hohe Auflagen erzielten vor und einige Zeit nach dem 2. Weltkrieg Schenziger mit Metall, Brunngraber mit Radium und auch Dominik mit Kautschuk. Interessant ist, dass alle 5 Autoren keine Wissenschaftler waren, sich aber doch erfolgreiche, populärwissenschaftliche Sachbücher schreiben. Waren es um die Jahrhundertwende Professoren die die sogenannten Professorenromane wie Felix Dahns erfolgreiches Buch "Kampf um Rom" schreiben, so sind es Nichtwissenschaftler, die erfolgreiche Sachbücher liefern.
In einem Fall wurde gar einer Romanschriftstellerin Ricarda Huch die Ehrendoktorwürde verliehen, weil ihre historischen Romane geschichtlich genaue Beschreibungen enthält, die der wissenschaftlichen Überprüfung standhalten. Das Gegenteil gibt es allerdings auch: Mommsen erhielt als Wisenschaftler für seine Römische Geschichte den Nobelpreis für Literatur, aber damals, etwa 1910, stellte man noch höhere Anforderungen an die Leser.

Sonntag, 18. Mai 2008

Ihr da oben, wir da unten

Das Buch von Bernt Engelmann und Günter Wallraff "Ihr da oben - wir da unten" ist mir kürzlich in die Hände gefallen.



Das Buch "Ganz unten" von Wallraff hat uns in den 70ern stark beschäftigt, da es aufgezeigt hat, wie schwer es türkische Arbeiter in der Arbeitswelt haben.

Derzeit bringt das Fernsehen die 68 Jahre wieder in Erinnerung. In einer Sendung des NWR erzählt Wallraff, wie er im Bild-Verlag recherchierte. So wird er in die Reihe der Revolutionäre gestellt.



Eine Aktion der 68er in Berlin ( wie auch in München) war gewesen, die Auslieferung der Bildzeitung zu verhindern. Die Bildzeitung hatte sich 68 des Themas SDS angenommen und eine Reihe von Karikaturen über das Verhalten der SDS in den Berliner Universitäten gebracht. Viele Linke sahen das Attentat auf Rudi Dutschke als Ergebnis der Hetze in der Bildzeitung, so dass sich die Wut der 68er auf die Bildzeitung und den Springerverlag konzentrierte.



Von wegen Hetze: Das Buch (1973) enthält durchaus populistische Irreführungen z.B: 200 000 Bürger bekämen je 1000 qm Grund , wenn man die 200 Millionen Quadratmeter Grundbesitz des Fürsten aufteilen würde. Natürlich denkt jeder gleich an einen schönen Baugrund von 1000 qm.



Ansonsten könnte man es als Empfehlung an die RAF lesen, die Reichsten der BRD in ihre schwarze Liste aufzunehmen.