Donnerstag, 5. November 2009

Henriette Vogel

Karin Reschke schreibt ein fiktives Findebuch = Tagebuch der Henriette Vogel. Henriette ist die unheilbar kranke Frau, die Kleist bewog, mit ihm in den Tod zu gehen. Das geschieht dadurch, dass Kleist am Ufer des Wannsees Henriette tot schießt und dann sich selbst. In meiner Literaturgeschichte wird das so beshrieben:
"Kleist ging mit der unheilbar kranken Frau Henriette Vogel gemeinsam in den Tod."
Genau genommen war Kleist der Täter, der anschließend Selbstmord beging. Kleist hatte schon mehrere Personen für diesen Weg gewinnen wollen, aber diese haben immer abgelehnt, anders Henriette: Das Findebuch läßt folgende Beweggründe vermuten:
  • Henriette war unheilbar krank.
  • Sie und ihr Ehemann Vogel hatten sich auseinandergelebt.
  • Henriette hatte emanzipatorisches Gedankengut aufgenommen u.a. auch den von der freien Liebe.
  • Henriette hatte sich in Kleist verliebt.

Ich musste lange lesen, bis endlich Kleist im Tagebuch auftauchte. Im fiktiven Findebuch setzt sich Henriette nicht damit auseinander, dass Kleist ihr das Angebot unterbreitete und sie dem aus welchen Gründen folgte, aber aie schreibt genaueres zu den oben angeführten Gründen:

  • Die Krankheit(ein Unterleibskrebs) und ihre Folgen sind ausführlich beschrieben.
  • Sie ist außer sich, als ihr Ehemann sie in einer Weinlaune Kleist "schenkt".
  • Sie schildert , wie sie sich eines Nachts in ein Haus begibt, in dem Freier offensichtlich auf Frauen warten.
  • Sie schreibt einen Liebesbrief, in dem sie Kleist mit großen Liebesworten anspricht.