Montag, 3. November 2008

Hundskrüppel von Gerhard Polt

Beim ersten Mal lesen habe ich mich recht geärgert. Ich hatte den Eindruck, Polt hätte meinen Kooperator Strohhammer aus Altötting nach München versetzt. Den Strohammer kannte Polt, weil er in Altötting aufgewachsen ist. Irgendwann muß er nach München umgezogen sein, weil er in München Abitur machte. Vor kurzem erfuhr ich von meiner Schwester, dass Mamfred Ismeier, Polts bester Freund und namentlich in Hundkrüppel zitiert, ein Altöttinger ist und Polt viel mit ihm zusammen war. Kurz und gut, ich ordnete 19 Geschichten Altötting und 20 Geschichten München zu. 4 Geschichten ließen sich nicht zuordnen, weil keine Hinweise im Text enthalten sind, außerdem schienen sie mir eher aus Erwachsenensicht geschrieben wie die Geschichte "Empfehlung" und weniger aus der Sicht eines Kindes oder jungen Burschen, wie Polt sich nennt.
Aus Altötting ist mir zu Polt bekannt:
Die Polts waren in Altötting beim Onkel untergebracht, der Metzger war. Dass dessen Vater in einem Kühlschrank hauste, ist unvorstellbar, eher ging der Vater in den Kühlraum, wenn es denn einen gegeben hätte.
Sein bester Freund war der Mamfred Ismeier.
Der Mesner der Stiftskirche hätte zu ihm Hundskrrüppel gesagt, aber ihm keine Watschen oder einen Spitz gegeben.
Ich hatte Beichtunterricht beim Kooperator Strohhammer zwei Jahre vor Polt.
Zwei Hinterschwöpfinger gingen mit mir in diesselbe Klasse.
In meine Klasse ging der Flüchtling Franz März, der vielleicht einen kleineren Bruder Wolfgang hatte. Ich kann mich durchaus auch der Lichtspiele an den Ohren der "Kinderkollegen"erinnern, die eine Bank vor mir knieten.
Mein großer Bruder erzählte mir, um mich zu erschrecken, die Geschichte von der Fliege im Leichenhaus, die Polt in anderem Zusammenhang gerne erzählt. Mein Bruder behauptete stur und steif, Polt habe die Geschichte von ihm. Es ist durchaus möglich, dass mein Bruder ihn mal getroffen hat, da die Metzgerei nahe am Friedhof gelegen war und wir als Kinder , wenn es uns langweilig war, die im Leichenhaus aufgebahrten Leichen ansahen.