Donnerstag, 17. Juli 2008

Dickens, ein Satiriker

Kaum einer weiß, dass Dickens zuerst Geschichten zu Karikaturen schrieb. Klar wird einem die satirtírische und lustige Seite von Dickens erst wenn der ganze ´Weihnachtsrummel abfällt. Das geschieht in dem relativ unbekannten Büchern "Klein Dorrit" und "Geschichten aus zwei Städten."
In "Klein Dorrit" schreibt Dickens über die Staatskunst. Das Amt für Umschweife ist das wichtigste Amt überhaupt. Alles wird von diesem Amt bearbeitet, selten kommt irgendetwas heraus. Der Bürger wird an der Nase herumgeführt bis er verzweifelt und aufgibt, Kafka ist hier nicht weit.
Bei der Geschichte aus den zwei Städten fällt auf, dass zu Füssen der Guillotine Frauen sitzen, die stricken. Sie vertun sich damit die Zeit, aber sie passen auf, dass alles mit Recht und Ordnung zu geht, da gibt es kein Pardon, das Gesetz der Revolution wird durch das Stricken bestimmt. Die Kapitel heißem dementsprechend:
Stricken, Immer noch stricken, Fertig mit Stricken.

Montag, 7. Juli 2008

Anekdotenbücher außer Mode

Ich habe den Eindruck Anekdotenbücher sind aus der Mode gekommen.
Wenn ich meine alten Bücher durchsehe, finde ich eine Menge Anekdotenbücher. Jeder Berufsstand hat seine Anekdotenbücher herausgegeben, so Chemiker (Verlag Chemie 1957). Ich finde bei mir "Der bunte Teppich" Anekdoten aus dem vorderen Orient 1957 vom Bechtle Verlag , der eine ganze Reihe Anekdoten aufgelegt hat:
Südafrikanische, Spanische Geschichten
Heiteres aus der Welt des Theaters, der Musik
Heiteres aus der Kindheit berühmter Leute
Heiteres aus dem Alltag
Heiteres von Richtern, Pfarrern, Lehrern, Ärzten, Patienten, Militär, Politik.

Kalender und Redner leben heute noch von Anekdoten, so hat der scheidende Leiter der VhS München Nord erzählt:
"Django Asül, als er noch völlig unbekannt war, wollte von mir, beim Kulturdonnerstag engagiert werden: "Nehmen's mich jetzt, in drei Jahren können Sie sich mich nicht mehr leisten."

Lachen mit Henri Troyat

"Der Apfel Evas" von Henri Troayt ist 1967 im Nymphenburger Verlag erschienen und enthält Erzählungen. Es stand im weißen Schrank in einem Regalfach, wo ich mal geschenkte Bücher einstellte, die mich nicht besonders interessierten. Beinahe hätte ich es aussortiert und in eine der Bücherkisten der Stadbücherei oder des Seniorentreffs versenkt. Derzeit lese ich aber gerade auf dem Lesepfad "Lustige Kurzgeschichten". So las ich in die kürzeste Erzählung des Buches hinein und war überrascht, wie leicht und lustig sich die Geschichte las. Jetzt interessierte ich mich für den Autor Henri Troyat. In meinem Gewährsbuch "Aller Spaß dieser Welt" befand sich kein Hinweis. In einer meiner Literaturgeschichten war er aufgeführt:
"Französicher Schriftsteller russischer Herkunft erhielt mit 26 Jahren den Prix Goncourt. In hohem Alter wurde er Mitglied der Académie Française."
Ich hatte, wie Spiegel online zu seinem Tod bemerkte, "eine(n) der populärsten Schriftsteller Frankreichs" der Jetztzeit gefunden und lustig sind die Geschichten allemal. Vielleicht ist das ein Kriterium in Frankreich für einen Bestssellerautor.

Samstag, 5. Juli 2008

Guy de Maupassent Novellen

Mein Überischtswerk ""Aller Spaß dieser Welt" schwärmt von Guy de Maupassant. Sonst hätte ich ihn in ganz anderem Zusammenhang behandelt; nämlich, wie ich Englisch lerne.
Ich lerne Englisch so, ich beschaffe mir zwei Ausgaben eines Werkes eines in Englisch, das zweite in Deutsch. Dann lese ich meist ein Kapitel des Buches in Deutsch, dann in Englisch. So spare ich mir das Nachschauen im Wörterbuch, ich kenne schon den Inhalt. Vielleicht lerne ich nicht viel, aber es macht mir Spaß. Das besondere und wahrscheinlich unliterarische ist, dass ich Maupassant in einer Übersetzung ins Englische lese.
Neben der Geschichte des Fettklößchen gefällt mir Maison Tellier sehr gut.
Maupassant lernte bei Flaubert, er bezeichnete Maison Tellier als das vollendetste Meisterstück und als solches kamn ich es genießen.

Guareschi: "Das Schicksal heißt Klothilde"

An und für sich ist mir Guareschi sympathisch. Ich habe als Kind "Don Camillo" gesehen und bin, wie viele andere, von Guareschi und Fernandel begeistert.

Aber dieses Buch ist ein Durcheinander von Kuddelmudde4l und veralteteten Figuren: drei Edelleuten, Grafen und Gräfinnen, Agenten, Schmugglern und drei "reizenden Frauen" Klothilde, Ketty, die Anführerin der Schmuggler, Peggy, die Sekretärin des Agenten Tom. Wir kommen überall hin, zu einer Insel, nach New York, beinahe nach Argentinien und wieder zurück nach Italien, wie es heute bei modernen Bestsellern auch der Fall ist. Heute ist allerdings China oder Shanghei dabei.

Das Ganze ist so blöd, dass man fast nochmal den Don Camillo lesen muss.

Lachen mit James Thurber

Das Buch ist köstlich. Ich bekam es, als ich mehr oder weniger alle Bücher bei der Garchinger Bücherbox erwarb, die die Bücherbox unter dem Stichwort Karikaturen in ihre Regale aufgestellt hatte. Zu meiner Enttäuschung fanden sich nur 3 Zeichnungen in dem Buch, der Inhalt waren Kurzgeschichten und die 3 Zeichnungen passten nicht zu meinem Ausstellungsthema: "Karikatur in der Wissenschaft."
Auf Thurber wurde ich wieder beim Lesen des Buches "Aller Spaß dieser Welt" gestoßen.
James sagte: "Ich sah nicht wie andere Kurzsichtige alles doppelt, sondern nur eineinhalbmal."
Ich befinde mich zur Zeit auf dem Lesepfad "Spaß mit Büchern." Das besagte Buch gibt einen guten Überblick über die gesamte Spaßliteratur und so entnahm ich dem Buch, dass Thurber für den New Yorker Karikaturen und Kurzgeschichten lieferte. New Yorker war für die neue Welt, was für Deutschland der Simplizisssimus, für Frankreich Charivari und für England das Magazin Punch war.
Ich suchte darauf das Buch wieder heraus und begann zu lesen. Ich grantelte gerade mit meiner Frau und ,als ich lächelte, fragte sie warum. Ich las ihr darauf die Geschichte vom Eisbären Big Bill vor, der sein Weibchen Mim umgebracht hatte, weil er sie störte:
"Sie (Mim) näherte sich ihm auf Zehenspitzen, und bevor er wußte, wie ihm geschah, hatte er ein Thermometer im Maul. .... Bevor jemand ihn aufhalten konnte, hatte er mit Mim, Thermometer und dem Schlipshalter Schluß gemacht."

Also mir gefallen die Geschichten besser als die Geschichten von Alex Hacke.