Sonntag, 27. März 2011
1. Quartal 2011
27.2.2011 heute geht es um Regionalkrimis. Letztens war ich in einer Lesung der Regionalkrimischriftstellerin: Angelika Hüting. Sie schrieb bisher zwei Regionalkrimis "Tödliche Heimkehr", oberbayrischer Krimi aus Altötting, und "Fischblut", niederbayrischer Regionalkrimi aus Passau. Aus Altötting ist auch der Krimi "Altötting" von Swobodski. Auf Regionalkrimis glauben die Deutschen herumtrampeln zu können und so sind auch einige Rezensionen zu Angelika Hüting geraten. Aber was reizt mich? Mir gefallen z.B. die Schweizer Krimis von Glauser, Frisch und Dürrenmatt sehr gut, die sich offensichtlich weniger um die Unterscheidung zur Hochliteratur kümmern. Glausers Inspektor ist mir äußerst sympathisch. Ich liebe aber auch Hüttners bayrische Krimis. Ich finde er recherchiert sehr genau historische und gesellschaftliche Umstände wie das Attentat auf den ersten bayrischen Ministerpräsidenten, Eisner, die als Gefängnis dienende Schule in Haidhausen und die Wohnverhältnisse in der Au und in Giesing. Mit Hinterberger, dem österreichischen Krimiautor sehen wir tiefer in das Milieu der sozialen Wohnungsbauten, wir lernen Diakektausdrücke wie "Äusserln, Burenhäutel und Unterstandslose" Auch bei Frau Hüting finde ich genaue Örtlichkeiten in Altötting, Burg und Neuötting. Ich finde meinen Lieblingsblick auf die Neuöttinger Kirche und meinen Lieblingswallfahrtsladen mit angehängtem "Dunstladl". Als ehemaliger Provinzler finde ich es auch gut, wenn sich die Protagonistin Gedanken darüber macht, ob sie von München nach Altötting ziehen soll. In der Mitte des Buches geht es vielleicht zu langsam voran, dafür ist der Anfang und der Schluß ganz schön dynamisch. Fischblut las ich mehr als gelegentlicher Besucher von Passau, aber Passau war durchaus zu erkennen, notwendig und als Lebensort für den Verlauf des Krimis typisch. Weil ich das Video der mediziischen Versorgung der Münchner Benediktiner gesehen habe, erschien es mir treffend, dass die Hüting'sche Ärztin den Obdachlosen bereits an den bloßen Zehen erkannte. Also ich hab die beiden Bücher mit Spaß gelesen.
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Samstag, 17. Juli 2010
Quartal32010
170710
Roald Dahl "The way up to heaven" and other stories.
Roald Dahl lese ich und bin hinterher immer ganz benommen. Ich weiß eigentlich nichts, so dass ich mir diesmal vornehme, die Geschichte festzuhalten, damit ich weiss, was er diesmal für einen verdrackten Einfall hatte:
Miss Bixby an the colonel 's Coat:
Miss Bixby bekommt von ihrem geliebten Colonel als Abschiedsgeschenk einen Nerz, doch wie dem Ehemann erklären, wie sie zu einem Nerz kommt? Sie verfällt auf einen Trick ähnlich dem der Geldwäsche. Sie gibt dem Ehemann ein Ticket, das sie von einem Pfandleiher für den Einsatz des Nerzes bekommen hat. Sie erklärt, das Ticket im Taxi gefunden zu haben. Sie wolle das Ticket am Montag einlösen. Der Ehemann wird neugierig und will das Ticket auf dem Weg zur Arbeit einlösen. Sie ist gespannt, ob das funktioniert. und fährt in die Praxis ihres Ehemannes. Der gibt ihr einen Schal aus Nerz, der nur ein Bruchteil des Mantels wert ist. Sie ist geprellt, denn den Mantel hat er seiner Geliebten geschenkt.
17.09.10
Ich bringe heute ein Jugendbuch, Walter Kempowskis "Alle unter einem Hut" von 1976. Ich höre einige schon grumeln: "Das ist doch was für den Kindergarten." Nein, ist es nicht. Ich lese die 170 lustigen und witzigen Alltagsgeschichten gern, weil ich schlecht sehe, und da tu ich mich mit kurzen Geschichten mit den häufig eine ganze Seite großen Illustrationen einfach leichter. Die Geschichten haben meistens 4 Zeilen, eine hat nur 2 Zeilen:
Heute ist ein Nebel! Renate hat
die Schule beinahe nicht gefunden.
Viele haben nicht viel Zeit, aber so eine vierzeilige Geschichte, dafür reicht die Zeit leicht. Die Kurzgeschichten wurden in den USA erfunden. Sie braucht nicht viel Zeit, sowenig, dass sie in einem Rutsch gelesen werden kann. Weil es schnell gehen muß, kann sich der Autor, der meist Journalsit war und sie in seiner Zeitung/Magazin veröffentlichte, keine komplizierten Kunstgriffe leisten. In der europäischen Literatur war die Kurzgeschichte gerne eine Anekdote, die aber seit gut 100 Jahren aus der schönen Literatur mehr oder weniger verbannt ist. Online-Rundfunk pflegt das kurze Podcast, fast nur noch ein kurzer Witz oder ähnliches, ein Video darf auch nur noch 3 Minuten dauern. In USA , hört man, werden die meisten Videos in der Mittagspause am Arbeitsplatz aufgerufen. Kurz ist, wie gesagt, das Gebot der Stunde. Der Autor muß lernen die Geschichte in vier Zeilen zu schreiben. Er kann sich ja mal Kempowskis Jugendbuch ansehen.
Roald Dahl "The way up to heaven" and other stories.
Roald Dahl lese ich und bin hinterher immer ganz benommen. Ich weiß eigentlich nichts, so dass ich mir diesmal vornehme, die Geschichte festzuhalten, damit ich weiss, was er diesmal für einen verdrackten Einfall hatte:
Miss Bixby an the colonel 's Coat:
Miss Bixby bekommt von ihrem geliebten Colonel als Abschiedsgeschenk einen Nerz, doch wie dem Ehemann erklären, wie sie zu einem Nerz kommt? Sie verfällt auf einen Trick ähnlich dem der Geldwäsche. Sie gibt dem Ehemann ein Ticket, das sie von einem Pfandleiher für den Einsatz des Nerzes bekommen hat. Sie erklärt, das Ticket im Taxi gefunden zu haben. Sie wolle das Ticket am Montag einlösen. Der Ehemann wird neugierig und will das Ticket auf dem Weg zur Arbeit einlösen. Sie ist gespannt, ob das funktioniert. und fährt in die Praxis ihres Ehemannes. Der gibt ihr einen Schal aus Nerz, der nur ein Bruchteil des Mantels wert ist. Sie ist geprellt, denn den Mantel hat er seiner Geliebten geschenkt.
17.09.10
Ich bringe heute ein Jugendbuch, Walter Kempowskis "Alle unter einem Hut" von 1976. Ich höre einige schon grumeln: "Das ist doch was für den Kindergarten." Nein, ist es nicht. Ich lese die 170 lustigen und witzigen Alltagsgeschichten gern, weil ich schlecht sehe, und da tu ich mich mit kurzen Geschichten mit den häufig eine ganze Seite großen Illustrationen einfach leichter. Die Geschichten haben meistens 4 Zeilen, eine hat nur 2 Zeilen:
Heute ist ein Nebel! Renate hat
die Schule beinahe nicht gefunden.
Viele haben nicht viel Zeit, aber so eine vierzeilige Geschichte, dafür reicht die Zeit leicht. Die Kurzgeschichten wurden in den USA erfunden. Sie braucht nicht viel Zeit, sowenig, dass sie in einem Rutsch gelesen werden kann. Weil es schnell gehen muß, kann sich der Autor, der meist Journalsit war und sie in seiner Zeitung/Magazin veröffentlichte, keine komplizierten Kunstgriffe leisten. In der europäischen Literatur war die Kurzgeschichte gerne eine Anekdote, die aber seit gut 100 Jahren aus der schönen Literatur mehr oder weniger verbannt ist. Online-Rundfunk pflegt das kurze Podcast, fast nur noch ein kurzer Witz oder ähnliches, ein Video darf auch nur noch 3 Minuten dauern. In USA , hört man, werden die meisten Videos in der Mittagspause am Arbeitsplatz aufgerufen. Kurz ist, wie gesagt, das Gebot der Stunde. Der Autor muß lernen die Geschichte in vier Zeilen zu schreiben. Er kann sich ja mal Kempowskis Jugendbuch ansehen.
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Dienstag, 22. Juni 2010
2/2010 Blautopf und schöne Lau von Mörike
Ein Tagesausflug nach Ulm und nach Blaubeuren mit dem Seniorentreff steht an. Ich erinnere mich, über den Blautopf bei Mörike gelesen zu haben. Ich gehe in den Keller und finde ( ein Beweis für meine Ordnung) mit einem Handgriff ein Buch von Mörike und ich lese nach, was Mörike über Blaubeuren geschrieben hat. Ich hatte gedacht, der Blautopf, die Quelle des Flüsschens Blau läge in einem Keller. Ich hatte mich falsch erinnert, Mörike beschreibt völlig richtig, dass die Blau aus einem Teich, dem Blautopf, fließt. In dem nebenliegenden Kloster gibt es allerdings eine Brunnenkapelle, die vom Blautopf gespeist wird, aber keinen Hinweis darauf, dass dies der Brunnen wäre, in dem die schöne Lau auftauchte, um sich unter die Menschen zu mischen.
Trotzdem, es hat sich der Nutzen der Büchersammlung gezeigt, ein Griff, und du kannst sofort nachlesen, was Mörike über das Reiseziel geschrieben hat.
Trotzdem, es hat sich der Nutzen der Büchersammlung gezeigt, ein Griff, und du kannst sofort nachlesen, was Mörike über das Reiseziel geschrieben hat.
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Sonntag, 23. Mai 2010
Nordamerikanischer Roman
Die Amerikaner folgten, bevor sie mit der Kurzgeschichte ihre ureigene Literatur schrieben, im 19. Jahrhundert den Literaturströmungen der Europäer. Realismus, dann Naturalismus hießen Ende des 19. Jahrhunderts die Vorbilder. Stefan Crane, der nur 29 Jahre alt wurde, schrieb in seiner kurzen Zeit 2 Romane, einen davon las ich jetzt. Das kleine, dünne Heftchen, das ein Kind beim Auszug zurückgelassen hatte, handelt von "Maggie. dem (Das) Mädchen von der Straße." Nana von Victor Huego gab das Vorbild ab. Der Verlag erleichterte mir das Lesen der Schilderung des New Yorker Mädchens Maggie, indem er pro Seite ein Vokabular der Slangausdrücke lieferte.
Samstag, 17. April 2010
Audiomix
Diesmal macht kein papiernes Buch Spaß, sondern Hörbücher auf einem MP 3 Player. Spaß macht eigentlich das unerwartete, die glückliche Mischung macht's aus. Die Kinder haben vertonte Gedichte, eine Lesung von Axel Hacke mit "Verhörern", einen Briefwechsel zwischen Schilling und Goethe und Ringelnatzgedichte auf die Flashcard eines MP 3 Players gespielt. Das Programm auf dem MP3 Player spielt jetzt nicht ein Hörbuch nach dem andern ab, sondern spielt die Dateien alphabethisch sortiert ab. Die Folge ist: Zuerst kommt ein Rilke Gedicht z.B. von Nina Hagen gesun-gen "Mondene Welt", Dann ein Verleser des Gedichtes von Rilke mit dem weißen Neger Wumbaba, dann einige Briefe zwischen Goethe und Schiller über die Verfertigung von großen Dichtungen wie Wallenstein und schließlich ein deftiges Ringelnatzgedicht über Turnvater Jahn. Die Mischung ist zwar jedesmal gleich, aber man kann dieses Mischmasch viele Male anhören und ist immer wieder überrascht über den Zusammenstand.
Samstag, 27. Februar 2010
Der Schrebergarten von Kaminer
ich finde das Buch am Anfang sehr witzig und kralle mich fest. Mit Schrebergärten habe ich so Erfahrungen. Ich wollte mir einmal mit dem Fahrrad das Recht erkämpfen, das mir als Bayer die baýr, Verfassung zugesteht, nämlich den freien Zugang zu den Gewässern. Ich wählte dazu den Weg aus, der hinter Schrebergärten entlang dem Mühlbach im Münchner Norden führt.Die Schrebergärtner hemmten mich nur zeitweilig, weil sie den Zuschnitt ihrer Sträucher auf den Weg geworfen hatten, ein hoher Zaun um eine weiße Villa war da schon ein größeres Hindernis. Es war tatsächlich so, wie Kaminer schreibt, "die Schrebergärten schienen verlassen". Kaminer schreibt allerdings weiter: "Wer näher kommt, sieht die Hinterteile der Besitzer über den Beeten schweben." Ich sah wieder mal nichts. Das letzte Drittel des 225 Seiten dicken Buches ging allerdings sehr mühsam, die Witze haben sich allmählich in Moskau, im Kaukassus, wo seine Frau herstammt, und in Vereinsversammlungen abgenutzt.
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Samstag, 6. Februar 2010
Der ganze Erhardt
Es heißt immer, Deutsche können nicht komisch sein. Ich teile diese Ansicht nicht. Ich denke da an Erhardt, er war urkomisch und spielte eigentlich immer nur den Deutschen. Es gibt zur Zeit eine Art Erhardt Renaissance, den man viele Jahre gar nicht nennen durfte.
Ich las eine Biografie "Heinz Erhardt", erschienen im Lappanverlag 2009.
Am Schluß wusste ich immer noch nicht, warum Erhardt so lustig war, mir fehlte eine Analyse. Ich las im Vorwort nach, vielleicht hatte ich was übersehen. Hier versprachen die Autoren Berg und Klugmann:
"Leben und Werk des Humoristen ..sind.... erstmalig umfassend dargestellt."
Neben mir liegt das Goldmann-Taschenbuch "Das große Heinz Erhardt-Buch" mit mehr als 300 Seiten und mehr als 100 Gedichten. Die Biografie enthält gerade mal knapp 20 Gedichte , 3 Interviews und viele, viele Zitate von Zeitgenossen, von ihm selbst und seiner Familie. Selbst Interviews finde ich im Goldmann Taschenbuch, die hat aber Heinz Erhardt erfunden, während die drei in der Biografie die spontanen Einfälle, die Heinz beherrschte wie kein Zweiter, aufzeigen. Also doch etwas zugunsten der Biografie. Die Zitate aus seiner Autobiografie sind da etwas vorsichtiger formuliert, ich habe immer noch ein Defizit.
Also schaue ich mir in Youtube Heinz Ehhardt an. Es fällt auf , dass sich Gags wiederholen z.B. das Publikum klatscht, er winkt ab, er sei noch nicht am Ende. Dann folgt irgendetwas Belangloses. Ich höre, dass der Erhardt Imitator Hamer immer von der Oma aus "dem großen Heinz Erhardt Buch " vorgelesen bekam und er mal was Unterhaltliches auf die Bühne bringen wollte.
Ich las eine Biografie "Heinz Erhardt", erschienen im Lappanverlag 2009.
Am Schluß wusste ich immer noch nicht, warum Erhardt so lustig war, mir fehlte eine Analyse. Ich las im Vorwort nach, vielleicht hatte ich was übersehen. Hier versprachen die Autoren Berg und Klugmann:
"Leben und Werk des Humoristen ..sind.... erstmalig umfassend dargestellt."
Neben mir liegt das Goldmann-Taschenbuch "Das große Heinz Erhardt-Buch" mit mehr als 300 Seiten und mehr als 100 Gedichten. Die Biografie enthält gerade mal knapp 20 Gedichte , 3 Interviews und viele, viele Zitate von Zeitgenossen, von ihm selbst und seiner Familie. Selbst Interviews finde ich im Goldmann Taschenbuch, die hat aber Heinz Erhardt erfunden, während die drei in der Biografie die spontanen Einfälle, die Heinz beherrschte wie kein Zweiter, aufzeigen. Also doch etwas zugunsten der Biografie. Die Zitate aus seiner Autobiografie sind da etwas vorsichtiger formuliert, ich habe immer noch ein Defizit.
Also schaue ich mir in Youtube Heinz Ehhardt an. Es fällt auf , dass sich Gags wiederholen z.B. das Publikum klatscht, er winkt ab, er sei noch nicht am Ende. Dann folgt irgendetwas Belangloses. Ich höre, dass der Erhardt Imitator Hamer immer von der Oma aus "dem großen Heinz Erhardt Buch " vorgelesen bekam und er mal was Unterhaltliches auf die Bühne bringen wollte.
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